Hygienic Design: Maschinenprojektierung und Lebensmittelsicherheit
Bei der Projektierung von Lebensmittelabfüllmaschinen müssen Hygiene und Produktsicherheit an erster Stelle stehen
Bei der Projektierung von Lebensmittelabfüllmaschinen müssen Hygiene und Produktsicherheit an erster Stelle stehen.
Die Vorgehensweise der Galdi-Projektplaner muss Folgendes gleichzeitig im Auge behalten:
- das Hygienic Design – d. h. die hygienische Gestaltung nach europäischen und außereuropäischen Richtlinien
- die MOCA-Verordnung (Materiali e Oggetti a Contatto con l'Alimento, d. h. Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen), indem gemeinsam mit Lieferanten und den Beteiligten der übrigen Lieferkette konforme Materialien ausgewählt werden, um die Konformität und Rückverfolgbarkeit während des gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten
Natürlich ist das Ziel nicht nur die Einhaltung der Vorschriften, sondern auch die ständige Verbesserung der Hygiene, wobei eine sorgfältige Planung Folgendes ermöglicht:
- die Reduzierung von Maschinenstillstandszeiten und Kontaminationsrisiken
- die Reduzierung der Reinigungszeiten
- die Optimierung des Verbrauchs chemischer Desinfektionsmittel und des Wasserverbrauchs
- die Rationalisierung des Stromverbrauchs
Dies bedeutet nicht nur effizientere Abfüllmaschinen in Bezug auf Hygiene und Technologie, sondern auch niedrigere Gesamtkosten und mehr Nachhaltigkeit gemäß den Prinzipien des Ökodesigns.
PROJEKTIERUNG UND HYGIENIC DESIGN
Der Referenz-Regelungstext für die Projektierung und den Bau von Lebensmittelmaschinen ist die Maschinenrichtlinie (Richtlinie Nr. 2006/42/EG), die in Italien mit dem Gesetzesdekret vom 27. Januar 2010 umgesetzt wurde.
Darüber hinaus müssen die Konstrukteure die Normen UNI EN ISO 14159:2008 und UNI EN 1672-2:2009 sowie die europäischen EHEDG (Doc.8) und die amerikanischen 3-A-Richtlinien einhalten.
Diese Richtlinien enthalten die technischen Anforderungen, die eine Maschine erfüllen muss bezüglich:
Oberflächen: In den Bereichen der Maschine, die mit durchlaufenden Abfüllprodukten und/oder Reinigungszyklen in Berührung kommen, müssen die Oberflächen den Ablauf gewährleisten und frei von unregelmäßigen geometrischen Elementen sein, die die Reinigung und Desinfektion behindern.
Verbindungsstellen zwischen den Bauteilen: Diese Stellen müssen frei von Rissen sein, die die Reinigung erschweren und das Risiko einer Verunreinigung erhöhen.
Schweißnähte: Geschweißte Oberflächen dürfen nicht porös sein.
Gewinde: Schrauben im kritischen Abfüllbereich dürfen keinesfalls freiliegende Gewindeteile aufweisen, um die Ansammlung von Schmutz und Mikroorganismen zu vermeiden. In jedem Fall sollten Schweißverbindungen bevorzugt werden. Darüber hinaus dürfen sich im Bereich über offenen Verpackungen keine Schrauben befinden, damit keine Metallteile in das verpackte Produkt gelangen können.
Scharfe Kanten: Bauteile, die mit dem Abfüllprodukt in Berührung kommen - z. B. Reinigungsrohrabschnitte - müssen abgerundet und gebogen sein, um die Reinigung zu erleichtern.
Konstruktionsmaterialien: Edelstahl ist wegen seiner größeren Haltbarkeit, der einfachen Reinigung und der Einstufung als inertes Material mit sehr geringer Freisetzung potenziell schädlicher Substanzen in jedem Fall zu bevorzugen. Bauteile aus Kunststoff müssen entsprechend den jeweils verarbeiteten Lebensmitteln und der durch die Befüllung erzeugten thermischen Belastung ausgewählt werden.
MOCA-Verordnung
Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, verdienen angesichts ihrer Bedeutung für die Lebensmittelsicherheit ein eigenes Kapitel.
Das Material muss strenge Kriterien erfüllen:
- Es darf die Zusammensetzung von Lebensmitteln und deren organoleptische Eigenschaften nicht verändern.
- Jegliche Migration organischer, anorganischer oder chemischer Substanzen in die oder aus den Lebensmitteln muss ausgeschlossen sein.
- Es muss korrosionsbeständig und gegenüber Reinigungs- und Desinfektionsmitteln resistent sein.
- Es muss während seines gesamten Lebenszyklus auch unter erschwerten Einsatzbedingungen inert gegenüber dem Lebensmittel bleiben.
Die wichtigsten europäischen Rechtsvorschriften für MOCA sind die Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 und die Verordnung (EG) Nr. 2023/2006 zur Regelung guter Herstellungspraxis.
Auf italienischer Ebene ist darüber hinaus der Ministerialerlass 21/03/1973 i.d.g.F. zu befolgen, in dem die zugelassenen Materialien, die Migrationsgesamtgrenzwerte und die Verpflichtung zur Konformitätserklärung zwecks Gewährleistung der gesamten Produktionskette angegeben sind.
Für den US-Markt sind auch die Kompatibilitätsrichtlinien nach den Vorschriften der FDA zu beachten.
AKTUELLE UND ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNGEN
Die Erfüllung der Anforderungen an das Hygienic Design und die Verbesserung der hygienischen Leistung von Lebensmittelabfüllmaschinen geht Hand in Hand mit der Erhöhung der Maschineneffizienz und -zuverlässigkeit.
Die Schlüsselwörter zur Erzielung dieses dreifachen Ergebnisses lauten: Forschung, Entwicklung, Prototyping, Tests und noch mehr Forschung!
Galdi testet seine Systeme ständig, wobei besonderes Augenmerk auf die Reinigungs- und Desinfektionsprozesse der Verpackungsmaschinen gelegt wird.
Bei Verpackungsmaschinen mit höchsten Hygienestandards – d. h. Ultra Clean-Konfiguration – sind weitere Analysen und Verbesserungen im Gange, um die Leistung der Hygienekammer zu erhöhen, die für die Aufrechterhaltung hoher Hygienestandards von der Packungsdesinfektion bis zur endgültigen Versiegelung verantwortlich ist.
Ziel ist es auch, die manuelle Reinigung durch Prozessautomatisierung zu reduzieren und gleichzeitig die von Bedienern oder Wartungspersonal ausgeführten Tätigkeiten zu minimieren, die den vom System garantierten Hygienestandard beeinträchtigen könnten.
Offensichtlich ist die Maschinengestaltung nur eines der Elemente, die Galdi zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit eingeführt hat. Kunden können auch auf unsere technische Beratung, spezifische Schulungen, zahlreiche Validierungstests und natürlich auf eine rechtzeitige und effektive Unterstützung zählen!